Rätsel. Kämpfe. Brüche. Die Kleist-Ausstellung

Zwischen Licht und Schatten – ein interaktives und steuerbares Lichtkonzept für das Kleist-Museum in Frankfurt/Oder.

Schon früh durften wir dieses Projekt begleiten und konnten so in der Konzeptionsphase eine besondere Lichtstimmung für jeden einzelnen Raum entwickeln. Das einzige Museum, das alleine Kleist gewidmet ist, begegnet seinem Thema mit einem besonderen Aufbau: Werk und Leben des Schriftstellers werden getrennt betrachtet und auch in sehr unterschiedlicher Weise dargestellt. Die allwährende Frage, wie man Literatur ausstellen kann, wird hier folgendermaßen beantwortet: Literatur muss mit allen Sinnen erfahrbar sein. Neben auditiven Elementen sorgen wir besonders mit dem Lichtdesign für die emotionale Darstellung von Kleists Schriftstücken. Im ersten Raum bilden leuchtende Bücher zusammen mit Projektionen auf den Hintergrund ein ästhetisches Gesamtbild. Die Bücher sind an Stangen befestigt, die den Bereich „Werk“ auch im zweiten Raum bestimmen. Hier entwickelten wir zusammen mit den Szenographen eine individuelle Lichtinstallation. Ausgehend von einer unberührten Grundstimmung reagiert das Licht und auch der Ton auf die Anwesenheit eines Besuchers. Passend zu den vier Themen (Zufall, Gewalt, Subjekt und Recht) verändert sich das Licht, wenn sich der Besucher nähert, auf unterschiedliche Weise. Mal bilden sich neue Lichtobjekte, mal werfen die Stangen bedrohliche Schatten, und die optischen und auditiven Informationen werden ein- oder ausgeblendet. Sein und Schein plante die gesamte Steuerung von Licht und Ton und sorgte für eine zuverlässige Umsetzung.

  • Kleist Museum, Teil Sprache, Leuchtbücher, Projektion auf Wand
    Sprache
  • Kleist Museum, Teil Sprache, Leuchtbuch, Folie mit Text, wird geblättert
    Sprache
  • Kleist Museum, Teil Sprache, Leuchtbücher, Text an Wand, beleuchtet
  • Kleist Museum, Teil Werk, Stangen werfen Schatten, erleuchteter Text an Wand
    Werk - Rendering Entwurfsphase
  • Kleist Museum Teil Werk/Sprache, Stangen werfen Schatten
    Werk - Umsetzung
  • Kleist Museum Teil Werk, Stangen werfen Schatten
  • Kleist Museum Teil Werk, Stangen werfen Schatten

 

Der zweite Teil der Ausstellung, der stilistisch und auch räumlich vom ersten Teil losgelöst ist, betrachtet Kleists Leben und ist in einer anderen Grundstimmung konzipiert. Die Räume sind hell erleuchtet und das historische Thema wird hier als solches auch dargestellt. Die Räume wirken, auch durch den Holzboden im Altbau, besonders museal. Gespickt mit eingebauten Hörstationen, führen wir den Besucher durch Kleists Leben, von Herkunft und Bildung, über die Lebensphase der Orientierungslosigkeit, das Schriftstellerleben, und zuletzt auch – in einem separaten Raum – bis zum Tod Kleists. Wir übernahmen auch hier die Planung und Umsetzung aller medialen Komponenten, also sowohl das Lichtdesign, als auch die Steuerung der auditiven Elemente.

  • Kleist Museum, Teil Herkunft, Altbau, blaue Wände
    Herkunft
  • Kleist Museum, Teil Bildung, Altbau
    Bildung
  • Kleist Museum, Teil Bildung, Vitrine
    Bildung - Vitrine
  • Kleist Museum, Teil Orientierungslosigkeit, Altbau, Landkarte, Koffervitrinen
    Orientierungslosigkeit
  • Kleist Museum, Teil Schriftstellerleben, Altbau
    Schriftstellerleben
  • Kleist Museum, Teil Tod, Panoramabild vom kleinen Wannsee, Altbau
    Tod am kleinen Wannsee

 

Das Lichtdesign erarbeiteten wir für die Agentur Panatom. Die Szenographie wurde durch die ARGE Panatom SVK Szenographie Valentine Koppenhöfer entwickelt.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.

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